Stellungnahme der CDU Fraktion - Kindertagesstätte "Sterntaler" in Gedern

Sanierung des bestehenden Gebäudes oder Neubau einer 3- zügigen  oder  4 – zügigen Kindertagesstätte.

 

Nachstehend die schriftliche Stellungnahme der CDU Fraktion aus der Stadtverordnetenversammlung vom 4. September 2009

Was ist eigentlich das Ziel oder müsste das Ziel der Stadt Gedern sein.

- Aufgrund des Investitionsstaus beim Kindergarten „Sterntaler" und den nur in diesem Jahr anstehenden Mitteln des Konjunkturpaketes wurde mehrheitlich für einen neuen Kindergarten plädiert. Das ist auch in Ordnung so!

- Es sollte möglichst mit Gederner Firmen gebaut werden!

- Es muss so gut und günstig gebaut werden wie irgend möglich!

- Und die Beauftragung muss noch in diesem Jahr erfolgen.

 
Und nun zu den Beschlussvorschlägen:

a. Die Sanierung der Kindertagesstätte bis zu 805.000,-- €
Die CDU Fraktion hat lange überlegt ob aus Kostengründen eine Sanierung nicht ausreichend wäre. 
Wir sind aber der Meinung, dass auch bei energetischer Verbesserung nicht der Stand der heutigen Technik erreicht werden kann. Bei allen Vorzügen die das Modell hätte wären wir in 15 – 20 Jahren wieder da wo wir heute sind. Deshalb bevorzugen wir einen Neubau. 
 
 
b. Neubau einer 3 – zügigen Kindertagesstätte bis zu 1.250.000,-€
Wir sind für den Neubau eines 3- zügigen Kindergartens, auch wenn wir einigermaßen Kostenneutral einen 4-zügigen Kindergarten erhalten könnten.

Weder der Schulentwicklungsplan noch irgend welche anderen Erhebungen gehen für Gedern davon aus, dass wir zukünftig einen höheren Bedarf haben werden. Im Gegenteil, alle Indikatoren gehen in die andere Richtung. Auch wird es dazu kommen, dass künftig immer mehr private Anbieter, Tagesmütter den kommunalen Einrichtungen Konkurrenz machen werden.
 
Es ist also schlichtweg kein Bedarf  für einen 4-zügigen Kindergarten da.

Auch das Argument das wir einen 4 – zügigen Kindergarten Kostenneutral erhalten könnten ist nur die halbe Wahrheit.
Wer dies fordert hat offensichtlich die Folgekosten nicht betrachtet. Das geht über die Ausstattung bis hin zu den Bewirtschaftungs- und Betriebskosten. Über die Jahre ergibt dies eine schöne Summe die wir anderweitig besser einsetzen können.

Vergessen dürfen wir bei unseren Überlegungen auch nicht die Ortsteile.
Hier wollen wir alle Kindergärten erhalten und für die Zukunft noch fit machen. Wir wollen die Kinder im eigenen Ort betreuen lassen. Kurze Beine – kurze Wege und kein Ausbluten der Ortsteile.
 
Wir favorisieren den Entwurf des Architekturbüros Duchart, weil er architektonisch sehr ansprechend und gelungen ist.
Das Möller Konzept ist aus unserer Sicht eher unattraktiv und die Nutzfläche um ca. 60 qm deutlich kleiner ist und daher die Gruppenräume auch kleiner sind.

Die Ausrichtung des Duchart Models nach Süden erscheint uns sehr sinnvoll da der Tageslichteinfall größer ist.
Die Fassade ist bei Duchart zwar etwas aufwendiger, hat dafür aber auch keinen Hallencharakter und ist optisch ansprechend.

Aus pädagogischer Sicht haben sich die Erzieherinnen klar für die Duschart Variante und die Müller-Kölsch Variante ausgesprochen. Diese Meinung ist für uns sehr wichtig, da die Erzieherinnen den täglichen Arbeitsablauf unter pädagogischen Anforderungen allemal besser beurteilen können wie wir Hobbypolitiker.
 
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt spricht für Duchart. Die Kosten.
Die Kubikmeterkosten liegen hier bei 300,-- € und bei Möller bei 380,--€.

Das Argument, dass ich schon gehört habe, das man für diesen Preis nicht bauen könne, ist schlichtweg falsch.

Ich will auch begründen warum.

Die Kosten für eine Kindertagesstätte, mittleren Standarts liegen lt BKI ( Baukosteninformationszentrum ) zwischen 285,-- € und 355,--€. Das heißt, das Duchart mit 300,--€ in der Mitte dieser Anforderungen liegt.  Und Möller mit 380,--€ ziemlich teuer und außerhalb dieser Zielrichtung ist. Das BKI hat zu seiner Bewertung ca. 1500 vergleichbare Bauten in Deutschland herangezogen. Ich denke das sind genau die Informationen, die man eigentlich bei solch teuren Investitionen zur Entscheidungsfindung benötigt. 

Wir sehen auch noch ein Glaubwürdigkeitsproblem bei den Kosten von Möller.

Im ersten Entwurf ist die Haustechnik mit 301.000,--€ angegeben
Im neuen Entwurf sind die plötzlich in den 380,--€ pro Kubikmeter enthalten.

Im ersten Entwurf ist die Außenanlage mit 195.000,--€ veranschlagt.
Im neuen Entwurf mit 25.000,--€

Im ersten Entwurf sind die Abrißkosten mit 75.000,-€ angegeben.
Im neuen Entwurf mit 46.000,-€.

Ich mache hier einfach mal ein Fragezeichen !
 
Und zum Schluß möchte ich noch kurz auf die Planungskosten eingehen,
bei denen Duchart ja teurer erscheint.

Die Planungskosten von Architekten basieren auf der HOAI ( Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ) und werden in Honorarzonen I bis V eingestuft.

Duchart bietet aufgrund der Honorarzone III bis IV an.
Also Gebäude mit durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Planungsanforderungen in die auch Kindergärten fallen.

Möller bietet die Honorarzone II an, also Gebäude mit geringen Planungsanforderungen. Das bedeutet, dass diese Honorarzone für Einfache Wohnbauten, eingeschossige Hallen und Garagenbauten vorgesehen ist.

Das diese Honorarzone nicht stimmt, müsste aber auch einer Bauverwaltung auffallen. So erklären sich auch die niedrigen Kosten des Honorarangebotes.

Ob das allerdings seriös ist, überlasse ich Ihrer Beurteilung.
Wir behalten uns vor, das ggfls. durch die Architektenkammer überprüfen zu lassen.

Ich hoffe Ihnen damit unsere Entscheidungsgründe hinlänglich erläutert zu haben und bitte um Unterstützung für das von uns präferierte Konzept.