Naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen in der Praxis war das Thema, zu dem sich der heimische CDU-Landtagsabgeordnete und naturschutzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Dietz, im Gederner Stadtwald mit dem ehemaligen Gederner Revierförster Edwin Klapp zu einem Informationsgespräch traf. Begleitet wurde er von Stadtrat und dem örtlichem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Edgar Gowin sowie dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Orth.
v.l. im Gederner Stadtwald in Ober-Seemen: Edwin Klapp, MdL Klaus Dietz, Stadtrat Edgar Gowin und CDU-Fraktionsvorsitzender Heinrich Orth. Klapp engagiert sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz und hat mittlerweile weit über 150 Teiche und Tümpel, ökologische Lehrpfade und Maßnahmen zur Wasserrückhaltung sowie zur Waldrandgestaltung in Gedern, Ortenberg, Hirzenhain und Kefenrod angeregt und gebaut. Daneben organsiert er Ausflüge, Waldführungen und Waldolympiaden für Kinder, um bei ihnen, aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen wieder ein Bewusstsein für die Bedeutung der Natur zu wecken. Für sein Wirken erhielt Klapp 2007 den Umweltschutzpreis des Wetteraukreises. Die naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als „Wiedergutmachung der entstandenen Schäden am Naturhaushalt“ umfassen zum Beispiel die Schaffung von Feuchtbiotopen, die Renaturierung von Mooren oder Gewässern, die Entwicklung von Magerwiesen oder auch die Anlage ökologisch wertvoller Waldränder. „Ausgleichsmaßnahmen garantieren, dass der Wert, der Natur und Landschaft etwa durch Baumaßnahmen entzogen wurde, möglichst gleichartig und gleichwertig wieder zurückgeführt wird und so Beeinträchtigungen minimiert werden. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt und für die Entstehung vieler wertvoller Naturstandorte gesorgt. Die jeweils entstehende Kleinklimaverbesserung schafft zum Beispiel neue Nahrungsquellen für die Tierwelt. Davon profitieren etwa Eisvogel, Schwarzstorch, Laubfrosch und Co., die sich in neuster Zeit wieder vermehrt an den neu entstandenen Biotopen ansiedeln“, erklärte Dietz erfreut. Statt Schäden an der Natur nachträglich wieder gut zu machen, können Maßnahmen aber auch zu Gunsten der Natur im Vorlauf vor dem eigentlichen Eingriff durchgeführt werden und quasi als Punkte auf einem Ökokonto gesammelt werden. Diese Punkte können dann etwa für Maßnahmen zur Beseitigung von Hindernissen für die Tierwanderung oder zum Beispiel zur Renaturierung von Gewässern eingesetzt werden. „Dass diese Ökopunkte einen beachtlichen Wert sowohl für die Natur als auch für die Kommunen darstellen, das erkannte Edwin Klapp bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten und hat die heimische Region mit einer Fülle wertvoller neuer Biotope ausgestattet“, lobte Dietz.